Einheitliche taktile Signaletik an Bahnhöfen

Das Blinden- und Sehbehindertenwesen hat in Zusammenarbeit mit den SBB die Richtlinie «taktile Signaletik am Bahnhof» entwickelt. Diese werden von den SBB nun etappenweise umgesetzt. Die wichtigsten Informationen, wie Gleisnummer und Sektoren, wurden bereits in der Vergangenheit taktil zur Verfügung gestellt. «Die Richtlinie soll nun dafür sorgen, dass diese Informationen schweizweit vereinheitlicht werden und somit für alle zugänglich sind», betont Olivier Maridor, SBV-Interessenvertretung. «Dies ist für die selbstständige Mobilität von Reisenden mit einer Seheinschränkung zentral.»

Sämtliche taktilen Informationen werden sowohl mittels Reliefschrift wie auch als Punktschrift angegeben. Gleisnummern, Sektoren, Folgesektoren und zusätzliche Informationen, wie etwa der Nahverkehr, werden an den Handläufen angebracht. Weiterführende Ziele, wie Bushaltestellen, werden mittels eines vorgelagerten Richtungspfeiles dargestellt. Die zusätzlichen Informationen werden dabei zurückhaltend eingesetzt und immer mit fachkundigen Personen der regionalen Beratungsstelle für hindernisfreie Architektur abgestimmt.

An der Erarbeitung der Richtlinien beteiligte sich die Begleitgruppe «Menschen mit Sehbehinderung im öffentlichen Verkehr» (BG SöV), welche sich aus Vertretungen des SBV, des Blindenbundes, der CAB und des SZBLIND zusammensetzt. Für den SBV hält Olivier Maridor Einsitz in der Begleitgruppe. «Wir von der BG SöV sind überzeugt, dass mit dieser Richtlinie und deren Umsetzung mittelfristig eine deutliche Verbesserung bezüglich der taktilen Informationen erzielt wird.», so sein Fazit.