Inklusiv gestaltetes Leben

SBV-Zeitschrift «der Weg»: die September-Ausgabe zum Thema «Barrierefreier Zugang»

Im Alltag der von einer Sehbehinderung Betroffenen ist bestmöglich barrierefreie Zugänglichkeit fraglos elementar. Nicht wenig ist in dieser Hinsicht längst erkannt und konnte inzwischen auch umgesetzt werden, wie das Schwerpunkt-Thema dieser Ausgabe aufzeigt. Dafür sprechen etwa Geldautomaten mit Audiounterstützung, erkennbare Markierungen von Glastüren in Grossverteiler-Verkaufsstellen oder ein innovatives Leitsystem mittels der Smartphone-App BlindFind in Verbindung mit sogenannten visor-Boxen, für einen Pilot-Testbetrieb zwischen Juni und August 2021 installiert in der Welle 7 beim Bahnhof Bern. Herausforderungen im Zeichen einer koordinierten Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderungen zuhauf angenommen hat sich überdies die seit 40 Jahren bestehende Schweizer Fachstelle für Hindernisfreie Architektur, insbesondere im Bereich sehbehindertengerechtes Bauen. In Zusammenarbeit mit Travail.Suisse Formation (TSF) und dem Verband der Schweizerischen Volkshochhochschulen (VSV) wiederum hat der SBV jüngst eine Kriterienliste erarbeitet, die blinden und sehbehinderten Menschen den Zugang zur öffentlichen (Weiter-)Bildung erleichtern soll – ein weiterer Optimierungsschritt. Für Luciano Butera, Leiter der SBV-Fachstelle Technologie & Innovation (T&I), gilt es gleichwohl mehr zu erreichen: «Letztlich ultimatives Ziel ist eine komplett inklusive Gesellschaft», wie er im Interview unmissverständlich festhält.

Das dürfte auch Coralie Imobersteg (40), in diesem Heft porträtierte Fachlehrerin am Centre pédagogique pour handicapés de la vue (CPHV) in Lausanne, entgegenkommen, auch wenn sich die lebensfroh im Alltag geerdete Waadtländerin trotz ihrer frühen Erblindung mit bemerkenswerter Geradlinigkeit und Sicherheit zu behaupten weiss. Zum einen im Vertrauen auf ihre Blindenführhündin Tryska, zum andern auf Hilfsmitteltechnologie wie Smartphone-Applikationen. Alles in allem fühlt sie sich in ihrem Leben denn auch «wie ein Fisch im Wasser».

Coralie Imobersteg mit ihrer Blindenführhündin Tryska und ihrem Smartphone unterwegs in Lausanne.
Einen Steinwurf von der Bushaltestelle entfernt, sucht Coralie Imobersteg das asiatische Restaurant beim Place Chauderon in Lausanne. Durch Bewegen ihres Smartphones hört sie die App «AroundMe», die sie über ihre Umgebung informiert. Foto: François Schaer

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