Eis und Schnee - für Blinde eine besondere Herausforderung

Bern, 10. Januar 2019. Der Schweizerische Blinden- und Sehbehindertenverband SBV macht darauf aufmerksam, dass eis- und schneebedeckte Fusswege und Schneehaufen vor Ampeln die Mobilität blinder und sehbehinderter Menschen erheblich einschränken können. Ein paar Tipps an Grundbesitzer und Räumungsdienste sollen die Sensibilität erhöhen.

Blinde und sehbehinderte Menschen suchen bei winterlichen Verhältnissen oft vergeblich nach begehbaren Wegen, bekannten weissen Leitlinien und speziellen Blindenampeln. Ungenügend geräumte Strassen, spiegelglatte Wege und Schneehaufen sind für Führhunde ebenso wie für Menschen mit einer Sehbehinderung eine grosse Herausforderung. Die visuelle, taktile und akustische Wahrnehmung ändert sich bei schneebedeckten Strassen und Trottoirs. Bei Personen mit einer Sehbehinderung hat dies erhebliche Auswirkungen auf ihre Trittsicherheit und auf die notwendige Orientierung namentlich im Verkehrsraum. Viele Betroffene verlassen zu dieser Jahreszeit nur ungern ihre Wohnung.

Für Orientierung und Sicherheit sehbehinderter Menschen im Verkehrsraum sind ein paar ausgewählte Orte zu beachten. So tragen schneefreie Flächen und Korridore bei Tram- und Bushaltestellen mit besonderem Augenmerk beim Einstieg bei der vorderen Fahrzeugtüre wesentlich zur Sicherheit und Orientierung bei. Zur Gewährleistung der Orientierung mit dem weissen Stock sollten Randsteine bei Strassenübergängen, etwa bei Fussgängerstreifen, ebenso wie die bekannten weissen Leitlinien und besonderen Markierungen zur Wegführung gründlich von Matsch und Schnee gesäubert sein.

Für die Sicherheit blinder und sehbehinderter Menschen im Winter:

  • Strassenübergänge: Schneebefreite Randsteine bei Fussgängerstreifen
  • Fussgängerampeln: Schneefreier Zugang und freier Radius (mindestens 2.5 Meter) um die Ampeln
  • Haltestellen des öffentlichen Verkehrs: schneefreier Zugang zu Bus und Tramhaltestellen mit freigeräumten  Einstiegsmarkierungen
  • Sehbehindertenspezifische Markierungen: Markierungen und weisse Leitlinien von Schnee und Matsch befreien

Der SBV ist die nationale Selbsthilfeorganisation zum Thema Sehbehinderung. Der Verband unterstützt seit 1911 blinde und sehbehinderte Menschen in ihrem Bestreben, ein unabhängiges und erfolgreiches Leben im Beruf und in der Gesellschaft zu führen. Das Ziel erreicht der SBV mit Beratung, Schulung und mit der Förderung innovativer Technologien sowie mit Aufklärung und Sensibilisierung.

Kontakt

Daniela Moser
Interessenvertretung
daniela.moser@sbv-fsa.ch
031 390 88 33