Behindertensession 2023

Rund 22 Prozent der Schweizer Bevölkerung leben mit einer Behinderung. Dies entspricht 1,8 Millionen Menschen. Obwohl ihr Recht auf Teilhabe am politischen und öffentlichen Leben in der UNO-Behindertenkonvention verankert ist, sieht es in der Realität anders aus. Der Zugang zu politischen Ämtern ist nach wie vor erschwert. Um diesem unterrepräsentierten Anteil der Bevölkerung eine Stimme und eine politische Bühne zu geben, lädt Nationalratspräsident Martin Candinas am 24. März zur ersten Behindertensession der Schweiz.

An der Behindertensession werden 44 Sitze besetzt, was 22 Prozent der 200 Nationalratssitze entspricht. Diese Sitze wurden in einem Wahlverfahren vergeben. Die Gewählten behandeln an der Session eine Resolution, die im Vorfeld von einer Kommission aus sieben amtierenden Politiker:innen mit einer Behinderung erarbeitet wurde. Die Parlamentarier:innen der Behindertenkommission können Änderungs- und Ergänzungsanträge einreichen. Folgende Personen mit einer Sehbeeinträchtigung nehmen teil: Jürg Brunner, Silvio Derungs, Gabriel Friche, Verena Kuonen, Barbara Müller, Jonas Pauchard, Marianne Plüss, Celine van Till.

Die Behindertensession wird per Live-Stream im Internet übertragen. Weitere Informationen und eine Übersicht aller Parlamentarier:innen finden Sie auf der Webseite von Pro Infirmis.

SBV fördert politische Teilhabe

Auch der SBV fördert die politische Teilhabe von Menschen mit einer Sehbehinderung. So setzt sich der Verband aktiv für die Einführung des E-Votings ein. Eine entsprechende Resolution wurde im Rahmen der DV 2022 verabschiedet. Weiter unterstützt er im Wahljahr 2023 Kandidierende für politische Ämter in ihrer Wahlkampagne und organisiert ein Weiterbildungs-Weekend für politisch interessierte Personen mit Sehbeeinträchtigung.

 

Foto: Dominique Meienberg / Pro Infirmis