SBV-DV verabschiedet Resolution für E-Voting und E-Collecting

Die diesjährige Delegiertenversammlung des SBV ging schlank über die Bühne. Der Präsident Roland Studer leitete die Versammlung souverän und mit gewinnender Art. Im Zentrum der DV lagen nebst den statutarischen Geschäften die Nachwahl eines zusätzlichen Mitglieds des Verbandsvorstands sowie die Verabschiedung einer Resolution. Dank der Neuwahl von Carla Renaud ist der Verbandsvorstand wieder komplett. Carla Renaud ist Vizepräsidentin der Sektion Neuenburg und hat einen Freiwilligendienst aufgebaut, dessen Mitglieder Betroffene unterstützen, indem Sie Transporte anbieten, kleinere Arbeiten in der Wohnung vornehmen, sie begleiten oder ihnen Gesellschaft leisten.

Im Vorfeld der DV fand ein Podium zum Thema «Wahrnehmung der politischen Rechte von blinden und sehbehinderten Menschen» statt. Lars Bosselmann, Direktor Europäische Blindenunion, Georg Mattmüller, Geschäftsführer Behindertenforum Basel, Sandro Scalco, Vorkämpfer für E-Collecting, Beat Kuoni, Jurist Bundeskanzlei sowie Luana Schena, Mitglied des SBV-Verbandsvorstands diskutierten über die Möglichkeiten zur Verbesserung der Autonomie von Menschen mit Sehbeeinträchtigung bei der Ausübung der politischen Rechte. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Abstimmungsschablonen, deren Einführung der Nationalrat kürzlich beschlossen hat, ein erster Schritt sind, der aber nicht genügt, da sie bei komplexeren Verfahren, wie z.B. Wahlen nicht anwendbar sind. Um die bestehende Diskriminierung zu beseitigen, braucht es eine umfassende Lösung, wie sie mit dem E-Voting auf dem Tisch liegt. Damit Betroffene künftig auch Initiativen, Referenden und Petitionen unterschreiben können, sollen zudem die Voraussetzungen für das so genannte E-Collecting geschaffen werden. Die Delegierten verabschiedeten schliesslich eine Resolution, die die politischen Instanzen mit Nachdruck dazu auffordert, E-Voting und E-Collecting zügig einzuführen.