Politiker:innen-Ranking

Wie schon in den Jahren 2015 und 2019 hat der SBV auch dieses Jahr erneut ein Ranking der Politiker:innen, die sich zur Wiederwahl stellen, in Auftrag gegeben. Das Forschungsinstitut gfs.bern hat sämtliche National- und Ständerät:innen, die bereits eine (Teil-)Amtszeit hinter sich haben, evaluiert und bewertet.

Wer hat sich in welchem Mass für die Interessen von Menschen mit Behinderung eingesetzt?

Zwei Faktoren wurden für das Ranking berücksichtigt: Einerseits die Interessenbindung, also ob jemand ein Amt oder eine Funktion im Behinder­tenwesen ausübt; andererseits die Unterstützung themenrelevanter Geschäfte, also ob jemand behin­dertenrelevante Vorstösse eingereicht oder ihnen zugestimmt hat.

Ranking von Nationalrat und Ständerat

Wer hat also besondere Sensibilität für die Interessensvertretung von Menschen mit Behinderungen gezeigt? Die maximal erreichbare Punktzahl hat nur Maya Graf, Co-Präsidentin von Inclusion Handicap und Baselbieter Ständerätin von den Grünen, erreicht. Sie führt unsere Liste der behindertenfreundlichen Politiker:innen an. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen ihr mit einigem Abstand Nationalrat Christian Lohr (die Mitte, Thurgau) sowie Franziska Roth (SP, Solothurn).

Die Top-10 der Legislatur 2019-2023

Nationalrat

  1. Christian Lohr, die Mitte (TG)
  2. Franziska Roth, SP (SO)
  3. Manuela Weichelt, ALG (ZG)
  4. Ursula Schneider Schüttel, SP (FR)
  5. Gabriela Suter, SP (AG)
  6. Barbara Gysi, SP (SG)
  7. Laurence Fehlmann Rielle, SP (GE)
  8. Martina Munz, SP (SH)
  9. Melanie Mettler, glp (BE)
  10. Beat Flach, glp (AG)

Ständerat

  1. Maya Graf, GPS (BL)
  2. Andrea Gmür-Schönenberger, die Mitte (LU)
  3. Lisa Mazzone, GPS (GE)
  4. Marianne Maret, die Mitte (VS)
  5. Erich Ettlin, die Mitte (OW)
  6. Johanna Gapany, FDP-Liberale (FR)
  7. Josef Dittli, FDP-Liberale (UR)
  8. Jakob Stark, SVP (TG)
  9. Isabelle Chassot, die Mitte (FR)
  10. Céline Vara, GPS (NE)

Ranking: Das politische Weltbild ist ausschlaggebend

Das Ranking gibt indirekt gute Hinweise, welche Parteien sich für eine Wahlempfehlung aufdrängen. Die Autor:innen der Studie von gfs.bern schreiben in ihrer Zusammenfassung, dass der Befund dieses Jahr ähnlich sei wie schon 2015 und 2019 – das politische Weltbild sage am besten voraus, ob viele Punkte erreicht werden: «Vor allem Parlamentarier:innen aus linken Parteien, wie der SP und der GPS, oder aus christlich geprägten Mitteparteien, wie der Mitte und der EVP, setzen sich für Interessen von Personen mit (Seh-)Behinderung ein. Dazu kommt das Geschlecht und die direkte Betroffenheit, die sich auf das Engagement für Anliegen von Menschen mit Behinderung auswirken.»

Ranking und Methodik als Download

Das barrierefreie PDF mit sämtlichen Ergebnissen aus dem Ranking finden Sie rechts bei den Dokumenten. Im zweiten verlinkten Dokument beschreiben die Studienautor:innen ihr Vorgehen und nehmen detaillierte Auswertungen ihrer Ergebnisse vor.

 

 

Korrigendum

Leider haben sich in der ersten Version des Rankings einige Fehler eingeschlichen. Vier Politiker:innen fehlten in der ursprünglichen Online-Version sowie in der gedruckten Broschüre, die wir zusammen mit unserem Mitgliedermagazin verschickt haben:

Nationalrat
  • Gabriela Suter, SP (AG)
  • Benjamin Giezendanner, SVP (AG)
  • Barbara Gysi, SP (SG)
Ständerat
  • Esther Friedli, SVP (SG)

Unsere Abonnent:innen aus den betroffenen Kantonen wurden in einem nachgesandten Brief über die Ergänzungen informiert. Online sind nun die korrekten Dokumente zu finden. Wir bitten um Entschuldigung!