Neu ab Sommer 2024: Mobile Beratung im Kanton Bern

Der SBV berät im Kanton Bern ab Sommer 2024 in ausgewählten Optikergeschäften. Bewährt sich der mobile Ansatz, soll das Angebot auch in anderen Kantonen einge­führt und ausgeweitet werden.

Die Beratung von Menschen mit einer Sehbehinderung ist eine Säule des SBV. Sie ist heute ein zentrales Angebot des Verbandes und markiert einen wichtigen Meilenstein in seiner Entwicklung zur Selbst­hilfeorganisation. Heute erhal­ten Betroffene in schweizweit sechs SBV-Beratungsstellen ihre Unterstützung. Die Bera­ter:innen beantworten Fragen zur Sozialversicherung und helfen dabei, neue berufliche Perspektiven zu entwickeln oder den veränderten Alltag behindertengerecht zu organi­sieren.

Bessere Erreichbarkeit als Ziel

Die bestehenden SBV-Bera­tungsstellen sind mit ihrem Angebot gut ausgelastet – und zwischenzeitlich gar überlastet; es gibt Potenzial zur Verbesse­rung. Dabei sind diese Anlauf­stellen längst nicht allen Betrof­fenen bekannt und können von ihnen und ihren Angehörigen auch nicht immer gleich gut er­reicht werden. Die Probleme mit der Bekanntheit und der Erreichbarkeit zeigt auch die aktuelle SZ-Blind-Studie «Proviage». Hier zeigt sich, dass insbesondere ältere Men­schen mit teils eingeschränkter Mobilität und deren Angehörige mit den bestehenden Bera­tungsmöglichkeiten nur unge­nügend erreicht werden.

Zu einem ähnlichen Schluss ist der SBV bereits vor gut drei Jahren gekommen. Der Ver­band hatte die Situation der verschiede­nen Gremien analysiert und bestehende Schwachpunkte benannt. Gleichzeitig wurden die Auswirkungen der demo­grafischen Entwicklung und des steigenden Kostendrucks durch die Invalidenversiche­rung auf das Angebot im Für­sorgebereich analysiert. Aus den anschliessenden Empfeh­lungen haben der Verbandsvor­stand und der Geschäftsleiter den Auftrag für die «Mobile Be­ratung» formuliert. Die Dienst­leistungen des SBV sollen dank des Pilotprojekts für mehr Betroffene unkompliziert er­reichbar sein.

Was die mobile Beratung leistet – und was nicht

«Die mobile Beratung soll zweierlei leisten», sagt Urs von Gunten, der das Projekt leitet. «Erstens soll das Angebot als vorgelagerte Anlauf- und Info­stelle bei Erst-Kontaktaufnah­me durch die Klientel besser erreichbar sein. Und zweitens wollen wir an mehr Menschen gelangen.» Er betont, dass es sich ganz bewusst nicht um ein Konkurrenzangebot, sondern um ein ergänzendes Angebot zu den bestehenden Bera­tungsstellen handelt.

Das erste Resultat im Rahmen des Projekts wird nun ab die­sem Sommer im Kanton Bern sichtbar sein. Die SBV-Bera­ter:innen werden in 13 ausgewählten Optikergeschäften (in  Herzogenbuchsee, Huttwil, Frutigen, Ins, Interlaken, Langnau, Lyss, Meiringen, Münsingen, Schwarzenburg, St-Imier, Tramelan und Zweisimmen) einmal pro Monat eine Erstberatung anbieten. So erhalten Menschen, die von einer ver­stärkten Sehbehinderung be­troffen sind, in ihrer gewohnten Umgebung in einem Gespräch ihre fachliche Beratung.

Mehr Informationen finden Sie ab Projektstart an dieser Stelle!

 

Bildquelle: unsplash. An 13 Standorten im Kanton Bern wird die mobile Beratung als Pilotprojekt eingeführt, unter anderem auch in Interlaken.

Blick von oben auf Interlaken und den Thunersee.